Von Peter Schopp
Aachen. Auch wenn die sportlichen Gäste an diesem Tag ein bisschen als Spielverderber auftraten, so fand die Feier dennoch statt. Der ASV Schwarz-Rot 06, in Aachen nur als Schwarz-Rot bekannt, feierte den 70. Geburtstag seiner Handballabteilung und viele Mitglieder und Sportfreunde kamen, um zu gratulieren.
1952, noch ganz unter dem Eindruck des Krieges, etablierten sich in Aachen die ersten Sportvereine. Es kam zu Kooperationen und Zusammenschlüssen, um Kräfte und Mitgliederzahlen zu bündeln. Der ASV Schwarz-Rot 06 wollte sich breiter aufstellen, weshalb mit einigen wenigen Akteuren die Handballabteilung gegründet wurde. Zwar gelang auf Anhieb der Aufstieg in die 1. Kreisklasse, doch aufgrund der dünnen Personaldecke war mehr leider nicht möglich. Erst zu Beginn der 1960er Jahre, verbunden mit dem Wechsel vom Feld- zum Hallenhandball etablierte sich die Sparte und schuf mit einer immer erfolgreicheren Jugendabteilung ein echtes Aushängeschild für die Handballregion Aachen. Unter anderem sind mit Ralf Defourny, Stefan Kirsch und Dieter Lennartz aus der Jugendabteilung einige Spieler in die Jugendnationalmannschaften berufen worden, Thomas Springel schaffte gar den Sprung ins A-Nationalteam und in die Olympiamannschaft von Los Angeles.
Liesel Cords, die Vorsitzende des Vereins zeichnete in ihrer kleinen Ansprache Bilder der Vergangenheit in die Köpfe der Besucher, ließ einschneidende Ereignisse genauso Revue passieren wie die Namen derer, die in der Vergangenheit für das Etablieren der schwarz-roten Handballer auf der sportlichen Landkarte Aachens und darüber hinaus verantwortlich waren. Allen voran Max Bürgerhausen, der vor kurzem verstorbene Ehrenpräsident des Vereins, der 1952 zum Gründungsteam der Handballabteilung gehörte und als Präsident über Jahrzehnte die Geschicke des Vereins und natürlich der Handballabteilung leitete. Gemeinsam mit Egbert Schaffrath, der als Trainer und Handballobmann ab dieser Zeit eine Institution im Handballverband Mittelrhein war, schufen beide mit der sehr erfolgreichen Jugendabteilung die heute noch funktionierende Basis für das Fortbestehen der Handballer und damit des ganzen Vereins. Die Verantwortungen liegen mittlerweile in anderen Händen, doch die Tradition der erfolgreichen Jugendarbeit wird dabei fortgesetzt. Eingebettet in den sportlichen Rahmen der Spiele der beiden Aushängeschilder 1. Damen- und 1. Herrenmannschaft wurde dieses Fest nun mit vielen Mitgliedern gefeiert. Sowohl die Damen- als auch die Herrenmannschaften können heute immer wieder schöne Erfolge verbuchen und duellieren sich auf hohem Amateurniveau mit ihren Gegnerinnen und Gegnern.
Der Vorsitzende des Handballkreises Aachen-Düren, Reinhard Schmidt, ließ es sich bei seinem Grußwort nicht nehmen, auf die vorbildliche Arbeit des Vereins hinzuweisen, verbunden mit dem Wunsch, dass vor allem die Jugendarbeit weitergeführt werde wie bisher. In Zeiten, in denen sich viele Traditionsvereine vom Spielbetrieb abmelden müssten, sei Schwarz-Rot eine Konstante, die hoffentlich noch lange für Furore sorgen werde. Im Anschluss beschenkte der Nikolaus noch Kinder, Trainer und Abteilungsleiter, ein kleines Dankeschön für die geleistete Arbeit. Denn auch das ist klar: Ohne Sponsoren, Mitglieder und viele Ehrenamtler funktioniert ein Verein nicht.