I. Herren Spielbericht

SG GFC Düren 1899 – ASV Schwarz-Rot Aachen 06 36:37 (17:17)

Wie dem Vorbericht bereits zu entnehmen war, erwarteten die Schwarz-Roten ein enges Spiel beim Tabellennachbarn aus Düren. Sie sollten sich nicht täuschen, doch ob bezüglich des Spielausgangs so ein Krimi, ein Tanz, ein wahnsinniges Spiel Gegenstand der Spekulationen war, ist durchaus in Frage zu stellen. Bevor hier groß irgendwelche Worte über den Spielverlauf verloren werden: Herzlichen Dank an die Gastgeber, die Fans beider Seiten, die Schiedsrichter und die Dürener Sportskameraden für ein Spiel, nach dem Sportmoderatoren üblicherweise etwas von „Werbung für den Sport“ ins Mirko säuseln würden.

Kommen wir zum Spiel. Düren trat wie erwartet angeführt von starken Außen (21 von 36 Toren!) und Halben im Angriff auf und agierte über die vollen 60 Minuten äußerst flexibel auf die Deckungsformationen, in denen Coach Hesse-Edenfeld die Kaiserstädter spielen ließ. Nach sehr ausgeglichenen ersten 15 Minuten trafen die Aachener vorne nicht mehr so sicher, Düren hingegen konnte die Ballgewinne per Gegenstoß oder aber aus dem gebundenen Spiel erfolgreicher verwerten und zog deutlich (Anm. d. Red.: unter deutlicher Führung versteht man für dieses Spiel jede Führung von 2 Toren oder mehr) auf 9:7 und 10:8 weg. In dieser Phase müsste die Aachener Umstellung auf eine 5:1 Deckung erfolgt sein, M. Monteiro Pai zog jedoch per lupenreinem Hattrick das Spiel auf Aachener Seite (11:12). In der Folge konnten die feuerrot gekleideten Gäste die Führung auf 3 Tore ausbauen (12:15), Düren gelang jedoch ein Zwischenspurt und sie kippten das Spiel zurück auf ihre Seite (17:16). 2 Sekunden vor Ablauf des ersten Durchgangs konnten wir in Person von Kuchenbäcker ausgleichen, 17:17. Ein Vorgeschmack auf den zweiten Durchgang.

Düren kam deutlich besser aus der Kabine, Aachen wirkte wie die eigene Musikbox: Stecker gezogen, Akku leer, saft- und kraftlos. Innerhalb von 6,5 Minuten zogen die Gastgeber auf 3 Tore weg (23:20) – uff. Kapitän Fiedler tat jedoch dann etwas, was ein Kapitän manchmal tun muss, schmiss 4 Hütten, Korsten nagelte einen Siebener rein und die Schwarz-Roten waren wieder mitten drin im Geschehen (24:24 in der 39. Minute). In den letzten 21 Minuten war es dann ein Tanz auf der Rasierklinge es ging rauf und runter, Schlag auf Schlag und Tor auf Tor – die Führung wechselte hin und her, sie war für keine Mannschaft mehr höher als ein Tor. Auch weil Keeper Vitz getreu dem Kasinomotto „Doppelt oder Nichts“ bei einer 1-Torführung Korsten schickte, den Ball jedoch für diesen unerreichbar servierte, statt Tempo rauszunehmen. 10 Minuten vor Schluss wurde Fiedler mit glatt Rot des Feldes verwiesen, er hechtete zu ambitioniert im Gegenstoß dem Ball hinterher. Die Angriffslast wurde verteilt, ein gutes Stück nahm Büffel Bösel auf seine mächtigen Schultern, der sich seine 2 Tore für den Schluss aufsparte und 39 Sekunden vor Schluss zum 36:37 traf. Die Dürener Versuche auf den Ausgleichstreffer konnten per Stoppfouls verzögert werden, Vitz hielt zudem einen Wurf Sekunden vor Ablauf der 60 Minuten – doch einen direkten Freiwurf galt es noch zu blocken. Der Ball wurde per Heber über die Mauer serviert, das Netz zappelte auch, allerdings war der Versuch ein wenig zu hoch und auf Seiten der Aachener brachen alle Dämme. Aufgrund des engen Spielverlaufs ist es eher ein glücklicher Sieg, der aufgrund der eigenen Bemühungen auch verdient ist – jedoch wäre auch jeder andere Spielausgang drin gewesen und Düren hätte genau so gut als Sieger vom Platz gehen können. Nichtsdestotrotz nehmen wir die zwei Punkte gerne mit, ziehen auf den vierten Platz und werden in der kommenden Trainingswoche hart für das wichtigste, weil nächste, Spiel der Saison trainieren.

Es spielten: Schnitzler und Vitz im Tor, M. Monteiro Pai (8), Korsten (7/4), Schartmann, Rudzinski, Kuchenbäcker (4), Kurscheid (3), Fiedler (9), Rietz, Huckemann (4), May und Bösel (2).